Die Hummelklappe


von Andreas Schmitt, München

Die lang anhaltende Wärme und Trockenheit in diesem Sommer (2003) kommt den Schmetterlingen sehr zugute. Ich sehe in unserem Garten eine große Zahl verschiedenartiger Schmetterlinge fliegen. Viele Taubenschwänzchen, Admirale, Tagpfauenaugen, Landkärtchen, Distelfalter, Schwalbenschwänze, um nur einige zu nennen. Leider nützt diese Witterung auch den verhassten Wachsmotten. Ich musste dieses Wochenende in unserem Garten auf dem Land 3 Völker der ‚dunklen Erdhummel’ und 2 Ackerhummelvölker gegen diese lästigen Parasiten behandeln. Allerdings muss ich sagen, dass aus allen 3 Völkern der Erdhummeln bereits zahlreiche Königinnen ausgeflogen sind.

Hier in München sieht die Situation bei 2 von mir betreuten Völkern der dunklen Erdhummel ganz anders aus! Keine Wachsmotte, keine Fliegen, keine Wespen, die den Hummeln lästig werden könnten!
Den Grund hierfür seht Ihr in den nachfolgenden 2 Bildern:



Ich habe diese 2 Kästen mit einer ‚Hummelklappe’ (analog zu einer Katzenklappe) versehen. Ich wollte dies, um sicherzugehen dass das funktioniert, erst einmal an Kästen ausprobieren, die ich unter ständiger Kontrolle haben kann.

Die Voraussetzung hierfür hat Armin mit seinem genialen Wachsmottenvorhang geschaffen. Das Kästchen besteht aus Sperrholz (mittlerweile als Schutz gegen Witterung mehrfach mit wasserlöslichem Acryllack gestrichen. Über das Sperrholz bin ich aber nicht glücklich, vielleicht fällt dem Armin dazu ja was Besseres ein.) Die Klappe ist aus einem durchsichtigen Stückchen Plastik geschnitten. Ihr kennt ja bestimmt die Schachteln in denen in Baumärkten Schrauben verpackt sind. Die Achse besteht aus einem Aluminiumstift, er ist leicht und rostet nicht. Da solche Stifte schwer zu bekommen sind, habe ich Blindnieten aus Aluminium genommen und diesen Stift herausgezogen. Ein Ende wie Ihr seht steht etwas hervor, so kann ich die Klappe auch mal per Hand betätigen. Befestigt habe ich die Klappe an der Achse mit Heißkleber. Bei meinem ersten Kästchen habe ich als Achse einen Zahnstocher aus Holz verwendet. Nach einer regennassen Nacht klemmte dieser allerdings. Zwar hatten die Hummeln kein Problem, die Klappe in der Früh zu öffnen, sie blieb dann allerdings offen stehen.

Die zuletzt gebauten Kästchen haben die Abmessungen H/B/L 4cm/4cm/6cm. Die Klappe ist nicht mehr so breit, wie auf dem gezeigten Bild (jetzt: 17mm) und etwas länger (30mm). Durch den längeren Hebel ist sie leichter zu bewegen. Sie soll ja auch von kleinen Hummeln leicht geöffnet werden können und vor allem zuverlässig selber zugehen. Das ganze sieht zwar einfach aus, ist aber eine rechte “Fieselarbeit”, da die Klappe ja ganz exakt sitzen muss, leichtgängig sein muss und nirgendwo Lücken aufweisen darf, durch die Wachsmotten eindringen könnten.

Angebracht habe ich die Klappen nachts, als alle Hummeln im Kasten waren. In der Früh gab es etwas Verwirrung bei den Tieren, einige krabbelten wieder in den Kasten zurück. Sie merkten aber bald, dass die Klappe auf Druck nachgibt. Mittlerweile wird die Klappe von allen Hummeln mit lässiger Souveränität geöffnet. Aber eben nur von den Hummeln die in diesen Kästen zuhause sind und sonst niemandem!

Ich hoffe Ihr fühlt Euch angeregt so was nachzubauen und möglichst noch Verbesserungen auszutüfteln. Viel Erfolg!

Andreas
im Juli 2003


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