Spezialnistkasten von Harry Abraham



Harry Abraham stellte im März 2006 seinen selbst entwickelten Spezialnistkasten im Forum vor.

Spezialnistkasten
Dieser Nistkasten berücksichtigt dabei das natürliche Suchverhalten von Hummel-Königinnen, die im Frühjahr vor allem in Bodennähe nach einem geeigneten Nistplatz fahnden. Harry’s Nistkasten ist daher zum Teil in die Erde eingelassen, vor allem ist jedoch der Nisteingang nicht wie sonst üblich auf halber Nistkastenhöhe angebracht, sondern mittels eines flexiblen Schlauches direkt auf dem Boden.

Da Hummeln im Frühjahr in fast jedes Loch krabbeln, das halbwegs nach Mäuseloch aussieht, ist durch diese Konstruktion eine Selbstansiedelung sehr wahrscheinlich.

Erdhummel auf Waben
Harry empfiehlt zudem, eine Hummelwabe vom vergangenen Jahr im Nestinneren zu plazieren, um der Hummel die Nestgründung noch schmackhafter zu machen. Natürlich muß sichergestellt sein, daß diese Wabe keine Parasiten wie Wachsmotten etc. enthält.

Zum Bau des Nistkastens verwendet Harry EPS Boxen, die eine gute Isolation haben. Es sind wasserdichte Behälter in die kein Regenwasser eindringen kann. Der Gang ins innere des Nestes führt durch flexibles Riffelrohr. Nach ihren Sammelflügen kommen zwei Hummeln im Zugangsrohr mühelos aneinander vorbei.

Der Deckel des Nistkastens sitzt fest in einer Profilkantung, kann aber leicht geöffnet werden. So ist die Kontrolle und Pflege des Nestes sehr einfach zu handhaben.

In einem Hummelnest ist die Temperatur und Luftfeuchte besonders wichtig. Deshalb ist dieses Hummelnest mit einem “Klimaaufsatzkasten” ausgestattet.

Wachsmotten
Die Unterseite des Klimakastens enthält ein Drahtgitter von ca. 27 × 18 cm. Es ist aus Edelstahldraht, da normale Fliegengaze von Hummeln durchgebissen und somit Tür und Tor für Wachsmotten geöffnet wird. Der Klimakasten hat eine zweite Öffnung die ebenfalls 15 × 10 cm groß ist. Diese Öffnung ist mit einfacher Fliegengaze verschlossen.

Da Wachsmotten vermutlich auch in unmittelbarer Nähe des Nestes Eier ablegen und Minimaden nicht durch die Gaze krabbeln können ist die Maschenweite nur 0,5 mm groß.

Einlocklappe
Vor das Einflugsloch kommt eine Wachsmottensperre. Sinnvoller Weise wird sie jedoch erst angebracht, nachdem die ersten Arbeiterinnen geschlüpft sind. Die “Einklappenlösung” hat sich als einfach und annehmbar erwiesen. Die schräg sitzende durchsichtige Kunststoffplatte ist so angebracht das sie von den Hummel von innen sowie von außen nach einiger Übung problemlos geöffnet werden kann. Die Öffnung der Kunststoffklappe wird über eine Zeit von ca. 3 bis 4 Tagen (Lernphase) immer mehr geschlossen, so das sie zuletzt bündig auf der Schräge liegt.

Futterstation
Auf einen „Futtervorraum“ wurde verzichtet, da dieser auch in der Nähe des Nesteingangs stehen kann. Er bringt nicht viel und ist in der Hochsaison der Hummeln sehr verschmutzt, geruchsintensiv und in der Natur auch nicht vorhanden. Der Weg für Wachsmotten muss ja nicht unbedingt aufgezeigt werden.

Der Klimakasten ist von oben zu öffnen und in der frühen Jahreszeit liegt eine Filzmatte als Kälteschutz auf dem Zwischengitter. Im Sommer ist die Wärme ein Problem und ein Erdnest ist dann sehr angenehm für die Hummeln. Luftfeuchte kann so über den Klimakasten abgeführt werden und die Temperatur wird von den Hummeln ziemlich konstant gehalten.

Einsatz für das Nestinnere
Im inneren des Nistkastens ist eine Kartonwandung. Sie kann bei Bedarf zur Kontrolle komplett mit dem Nest aus dem Kasten gezogen werden. Die Seiten lassen sich abklappen, so das eine genaue Untersuchung nach Wachsmottenlarven erfolgen kann. Verkotete Nestteile der Polsterwolle deren Geruch Wachsmotten anzieht, kann schonend entfernt werden. Kleintierstreu am Boden des Nestes kann wenn nötig getauscht werden.

Schlafende Jungköniginnen
Harry Abraham hat 2005 aus einem Erdnest ca. 40 Jungköniginnen hervor gebracht.

Ein – wie ich finde – interessanter Ansatz von Harry, der nicht nur das Temperatur-Problem löst sondern auch eine wirkungsvolle Barriere für den größten Feind, die Wachsmotten, darstellt.

Erfreulicher Weise hat Harry auch angeboten diese Nistkästen für Hummelfreunde zu fertigen und zu verkaufen.

Weitere Informationen bzw. Bestellung bitte direkt auf Harrys Homepage: Das-Hummelhaus.de

Der Nistkasten in Einzelteilen


Herzlichen Dank an Harry für diese innovative Lösung!






Umweltgarten


Meine Imkerei
Die Bienen, der Imker
und der Honig…

Imkerei Alex Schlecht


Werbung