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Derzeit habe ich die Aufgabe, eine Anwendung zu erstellen, deren Benutzeroberfläche sowohl in deutsch als auch in schwedisch angezeigt werden soll. Dazu verwendet man in Visual Studio Ressourcen-Dateien. In meinem Fall also "MeinProgram.resources.de-DE.resx" und "MeinProgramm.resources.sv-SE.resx". Beide Dateien sind einfache Tabellen die aus 2 Spalten bestehen: Key und Text.

Über den Key greife ich im Programm auf den Text zu. Je nachdem, welche Sprache auf dem Rechner des Anwenders eingestellt ist, wird die "de" oder die "sv"-Datei verwendet und der Text in deutsch oder schwedisch angezeigt.

Soweit so einfach.
Nur... Ich spreche kein Wort schwedisch.

Wenn also die natürliche Intelligenz nicht ausreicht - dann muss eben die künstliche her!
Mit chatGPT von openai.com ist es erstaunlich einfach, sich hier helfen zu lassen.

In einer Exceldatei erstelle ich eine Tabelle mit den Spalten "Key, Deutsch, Schwedisch".
Diese Tabelle kopiere ich und füge sie im chatGPT-Prompt ein:

vervollständige diese Tabelle:
Key	Deutsch	Schwedisch
WähleWaggon	Wählen sie einen Waggon aus.	
WähleTransaktion	Wählen sie eine Transaktion aus.	
	Wählen sie einen Vermieter aus.	
	Wählen sie einen Kunden aus.	
	Wählen sie einen Standort aus.	
	Wählen sie Datum 'von' aus.	
	Wählen sie Datum 'bis' aus.	

Es fällt gleich auf, dass dies alles etwas unformatiert ist.
Als zweites fällt auf, dass ich nur in de ersten 2 Beispielen einen Key vorgegeben habe. Die restliche Key-Spalte ist leer. Da soll sich die KI bitte selbst was ausdenken. Und die dritte Spalte mit Schwedisch ist natürlich leer. Ich spreche ja kein schwedisch.

Mit diesem einfachen Prompt erhält man bereits ein überraschend gutes Ergebnis. Nämlich genau das, was man will: eine vollständig ausgefüllte Tabelle mit Key, Deutsch, Schwedisch. Die Antwort von Chat-GPT:

Hier ist die vervollständigte Tabelle:

KeyDeutschSchwedisch
WähleWaggonWählen Sie einen Waggon aus.Välj en vagn.
WähleTransaktionWählen Sie eine Transaktion aus.Välj en transaktion.
WähleVermieterWählen Sie einen Vermieter aus.Välj en uthyrare.
WähleKundeWählen Sie einen Kunden aus.Välj en kund.
WähleStandortWählen Sie einen Standort aus.Välj en plats.
WähleDatumVonWählen Sie das Datum 'von' aus.Välj datum 'från'.
WähleDatumBisWählen Sie das Datum 'bis' aus.Välj datum 'till'.

Quelle: chatGPT

Selbst den "Key" hat sich die KI gut überlegt, so dass ich diesen 1:1 übernehmen kann. Ob das schwedische korrekt ist, kann man mit diversen Übersetzungsprogrammen im Netz prüfen. Die Endprüfung erfolgt jedoch ohnehin durch einen Muttersprachler in Schweden.

Die KI beeindruckt mich jeden Tag ein bisschen mehr...

PS:
Bitte man chatGPT den obigen Text zu prüfen, erhält man folgende Antwort:

Der Blog-Beitrag sieht gut aus. Es scheint, dass du Chat-GPT erfolgreich genutzt hast, um eine Tabelle mit den gewünschten Übersetzungen zu generieren. Es ist toll zu hören, dass du mit den Ergebnissen zufrieden bist und dass die KI dich beeindruckt. Es ist jedoch immer ratsam, die von KI-generierten Übersetzungen von einem Muttersprachler oder professionellen Übersetzer überprüfen zu lassen, um sicherzustellen, dass sie korrekt und angemessen sind. Viel Erfolg mit deiner Anwendung!

Wo stehen wir jahreszeitlich?
Nein, der Blick auf den Kalender sagt uns das nicht, zumindest nicht uns Imker. Denn uns interessiert der phänologische Kalender, also der Kalender, der sich an der Entwicklung der Pflanzenwelt orientiert. Er kennt deutlich mehr als nur vier Jahreszeiten:

Vorfrühling
Erstfrühling
Vollfrühling
Frühsommer
Hochsommer
Spätsommer
Frühherbst
Vollherbst
Spätherbst
Winter


Der Beginn dieser Zeiten wird stets durch die Blüte bestimmter Pflanzen angezeigt. Hasel, Forsythie, Apfel, Holunder usw. sind Zeigerpflanzen, die uns sagen wo wir stehen. Dank Klimawandel geht diese Natur-Uhr vor, es blüht immer früher. Auch dieses Jahr sind wir wieder verfrüht in den Erstfrühling gerutscht. Der Erstfrühling beginnt mit der Blüte der Forsythie im langjährigen Mittel am 28.03. In diesem Jahr begann die Blüte bereits am 19.03., der Erstfrühling ist also 9 Tage früher dran als 2022.

Das zeigt auch die Phänologische Uhr des Deutschen Wetterdienstes sehr schön. Aktuell für Bayern sieht diese Uhr so aus (Stand 03.04.2023)

Der äußere Rand zeigt das vieljährige Mittel, der innere Kreis den aktuellen Stand für Bayern. Die rote Linie zeigt den heutigen Tag.

Den stets aktuellen Stand, ggfs. auch für ein anderes Bundesland, findet ihr hier:
https://www.dwd.de/DE/leistungen/phaeno_uhr/phaenouhr.html

Gestern war die letzte Fahrt der Schleuder für dieses Jahr! Das Abräumen der Völker in 2021 ist damit abgeschlossen.

Gestern war die letzte Fahrt der Schleuder für dieses Jahr! Das Abräumen der Völker in 2021 ist damit abgeschlossen.

Zum 10ten mal in meiner Zeit als Imker habe ich die Völker für den Winter eingeengt und noch nie war es so anstrengend! Honigernte ist kein Zuckerschlecken...

"Wann wird's mal wieder richtig Sommer" hat Rudi Carell schon vor langer Zeit gesungen. Ich wäre schon mit ein bisschen Frühling zufrieden. Der Winter will heuer nicht enden.

"Wann wird's mal wieder richtig Sommer" hat Rudi Carell schon vor langer Zeit gesungen. Ich wäre schon mit ein bisschen Frühling zufrieden. Der Winter will heuer nicht enden.

Aber nicht die Kälte ist das Problem - die Wärme von über 20 Grad vor einigen Tagen/Wochen bringt die Bienen aus dem Tritt. Da haben sie viel Brut angelegt, die jetzt - zum Zweitemal schon - mühsam gewärmt werden muss auf 35-37 Grad. Bei Nachttemperaturen von bis zu -13 Grad.

Irgendwann wird er kommen, der Frühling! Auch wenn die Obstblüte bis dahin erfroren ist - die Honigräume sind seit heute fertig und warten auf bessere Zeiten...

So mancher Imker erschrickt in diesen Tagen, wenn er das Gewicht seiner Beuten kontrolliert. Sie sind zu leicht, es ist zu wenig Futter im Volk! Doch die Notfütterung im Winter ist nicht schwierig.

So mancher Imker erschrickt in diesen Tagen, wenn er das Gewicht seiner Beuten kontrolliert. Sie sind zu leicht, es ist zu wenig Futter im Volk! Doch die Notfütterung im Winter ist nicht schwierig.

Hier werden zwei Verfahren aufgezeigt, die man bei Plusgraden und auch bei Frost anwenden kann, um ein Verhungern der Bienen zu verhindern.

A) Flüssig füttern mit der Glas-Methode

Vorteile:

  • man bekommt das Futter relativ schnell in die Völker
  • der Brutanreiz ist nicht so stark, da nur kurz gefüttert wird
  • ein verkleben der Bienen ist nahezu ausgeschlossen.

Nachteile:

  • Damit die Bienen das Futter abnehmen sollte es etwas wärmer sein (> 5-10 Grad)
  • Man braucht eine Leerzarge, dadurch evtl. etwas Wärmeverlust
  • Die Bienentraube muß bereits direkt unter der Folie sitzen, sonst wird das Futter nicht erkannt.

Was brauchen wir?

  • 1 Glas mit Metalldeckel (z.B. Gurkenglas, aber auch ein Honigglas ist möglich. Es muß sauber sein!)
  • 1 dicker Nagel (1-2 mm)
  • 1 Hammer
  • Flüssiges (!) Futter (Sirup oder verflüssigter eigener Honig)
  • 2-3 Stück ca. 5 mm dicke Abstandshalter (Hölzchen, Legosteine etc.)
  • 1 sehr scharfes Messer / Skalpell
  • Leerzarge

 

Schritt für Schritt

1. Deckel lochen
Mit dem Nagel schlagen wir 10-15 Löcher in den Metalldeckel. Je mehr Löcher, desto schneller kann das Futter abgenommen werden.

2. Futter ins Glas geben
Das Futter muß flüssig und am besten etwas angewärmt sein. Eigener Honig sollte nach Angaben der LWG-Bayern auf 65 Grad Celsius erwärmt werden, wenn Gärungsgefahr besteht.  Nicht geeignet sind Wald-, Heide- oder Melezitosehonig.

Eine Verdünnung des Honigs mit Wasser beschleunigt die Abnahme, allerdings müssen die Bienen das Wasser auch wieder entfernen und haben so zusätzliche Arbeit. Um das Wasser los zu werden müssen sie ausfliegen – schlecht bei niedrigen Temperaturen!

Ich verfüttere Honig daher pur oder mit bereits vorinfertiertem Sirup verdünnt, nicht aber mit Wasser. Mit der Gläsermethode besteht keine Gefahr, daß Bienen verkleben.

Um eigenen Honig zu verflüssigen kann man den festen Honig in das Glas geben und ihn im Wasserbad oder ggfs. auch im Backofen erwärmen. Beim Backofen muß man jedoch prüfen, ob die Temperaturen nicht zu hoch werden, da manche Öfen mit stark schwankenden Temperaturen arbeiten.

Ist der Honig verflüssigt bzw. der Sirup handwarm angewärmt, wird das Glas randvoll gemacht und der gelochte Deckel aufgeschraubt. Wichtig: der Deckel muß fest sitzen!


3. dann geht’s zu den Bienen!
Wir nehmen den Beuten-Deckel ab, so daß wir durch die Folie die Wintertraube sehen. Direkt über der Traube schneiden wir nun ein kleines Loch in die Folie, ca. 2-3 cm  im Durchmesser.

Direkt über der Traube wird ein Loch in die Folie geschnitten

 

Links und rechts neben das Loch legen wir die Abstandhölzchen und stellen darauf das Glas mit dem Deckel nach unten. Es soll unter dem Glas ein Hohlraum entstehen, in dem sich die Bienen aufhalten können.

Aus dem Glas tropft erst etwas Honig/Futter heraus, wenn wir es umdrehen. Dieses Futter sollte man möglichst auffangen und nicht z.B. im Freien liegen lassen. Es könnte eine Räuberei auslösen!

Das Glas steht auf den Abstandshölzern.
Hier wurde es schon ausgeschleckt...

 

Keine Angst, das Tropfen hört recht schnell wieder auf. Im Glas entsteht ein Unterruck, der das Futter im Glas hält.

Nun stellen wir die Leerzarge auf den Brutraum, Deckel drauf und fertig! In 1-2 Tagen sollte das Glas leer sein und kann durch ein Neues ersetzt werden.

Hat der Deckel innen einen Hohlraum, reicht eine Halbzarge damit das Glas Platz findet. Ansonsten verwendet man eine Vollzarge.

 

Bitte beachten:
Das Ganze funktioniert nur dann gut, wenn die Traube direkt unter der Folie zu erkennen ist. Sitzen die Bienen z.B. bei Zweizargern noch weiter unten, wird das Futter nicht gefunden und nicht abgenommen! Hier müssen dann die Temperaturen deutlich höher sein!


B) Futterteig auflegen

Vorteile:

  • auch bei niedrigeren Temperaturen anwendbar
  • keine Leerzarge erforderlich, somit kein Wärmeverlust! (Nur wenn der Innendeckel

Nachteile:

  • Die Bienentraube muß bereits direkt unter der Folie sitzen, sonst wird das Futter nicht erkannt.
  • Starker Brutanreiz, da die Abnahme des Futters länger dauert.

Was brauchen wir?

  • 1 Gefrierbeutel
  • 1 Futterteig (selbstgemacht oder gekauft), nicht zu weich
  • 1 sehr scharfes Messer / Skalpel

Futterteig und scharfes Messer.
(muß ja nicht gleich ein medizinisches Skalpell sein wie hier)

Schritt für Schritt
Diese Methode ist noch einfacher als die Flüssigfütterung und eignet sich auch sehr gut zur Reizfütterung.

Man gibt Futterteig in einen Gefrierbeutel und walzt es zu einen 5mm – 1 cm dicken Fladen aus. Damit geht es auch schon zu den Bienen. Auch hier wird mit dem Messer ein Loch in die Folie geschnitten, direkt über der Bienentraube.

Direkt über der Traube ein Loch in die Folie schneiden

Zusätzlich schneidet man ein passendes Loch auch in den mit Teig gefüllten Gefrierbeutel. Dann legt man „Loch auf Loch“, so daß die Bienen sofort Zugang zum Teig haben. Man kann sicherheitshalber um das Loch herum den Teig etwas zur Seite drücken, damit er nicht gleich in die Bienentraube tropft.

Ein dazu passendes Loch in den Beutel mit Futterteig

 

Deckel drauf und fertig! Eine Leerzarge ist nicht erforderlich, wenn man innen hohle Innendeckel verwendet bzw. das Isoliermaterial entnommen werden kann.

Loch auf Loch legen - fertig!

 

Beachte: auf den Gefrierbeutel sollte nichts mehr drauf gelegt werden. Anderenfalls könnte die Tüte zusammengedrückt und Bienen darin gefangen werden und verenden.

Dieser Teigfladen wird nun sehr langsam abgenommen. Somit eignet sich das Verfahren nur, wenn noch halbwegs nennenswerte Mengen Futter im Volk sind. Um das Volk vor den nahen Hungertod zu retten ist die flüssige Fütterung mit dem Glas besser!

Hat man erst einmal Teig aufgelegt, sollte der Futterstrom auch nicht mehr abreißen. Also nun immer rechtzeitig einen neuen Fladen auflegen! (Ca. jede Woche) Die Bienen verlassen sich nun auf diesen ständigen Futterstrom und fangen dementsprechend stark an zu brüten.

Der Grundsatz beim Futter lautet stets: lieber 1 kg zuviel als nur 1 g zu wenig!

Weiterführende Links: